Vom 9. bis 12. Oktober 1930 fanden die Eröffnungsfeierlichkeiten des „Neuen Hauses der Arbeit“ an der damaligen Ziegelgasse statt. Ein bunter Reigen verschiedener Veranstaltungen zu dem sogar Reichskanzler Hermann Müller als „Stargast“ erschien.
Vor fünf Jahren wurde dieser Tag gehörig gefeiert – zum 90. fallen fast alle Ideen diesbezüglich Corona zum Opfer.
Damit im Herbst 2030 das 100-jährige Jubiläum begangen werden kann und sich das Haus dann auch wieder auf der Höhe der Zeit zeigt, wird jetzt investiert. Die Büroetagen des Hauses haben sich gelehrt – Arbeiterwohlfahrt, SJD Die Falken, die LAG Mali e.V. und das U-Bahnbauamt der Stadt sind ausgezogen. Noch im Herbst sollen die ersten Maßnahmen beginnen um das Gebäude in diesem Bereich von Grund auf zu sanieren.
Im Mai 2022 sollen die Arbeiten fertiggestellt sein.
Nach dem Umbau des Erdgeschosses zum Tagungszentrum Karl-Bröger-Zentrum 1997, der Fassadensanierung 2007 und der Sanierung der Dachflächen 2017 steht nun ein umfassender Umbau der oberen Stockwerke an.
Hauptgrund sind die elektrischen Anlagen und IT-Anlagen, die zwar immer wieder ergänzt wurden, zwischenzeitlich jedoch so umfangreich geworden sind, dass sie den aktuellen Ansprüchen nicht mehr genügen. Nach intensiven Voruntersuchungen fiel die Entscheidung, nicht mehr zu kleckern, sondern die Leitungswege komplett neu zu planen.
Und wenn dann schon Böden, Wände und Decken aufgerissen werden, ist es sinnvoll, auch die Sanitärinstallationen zu erneuern.
Dass dies alles auch aktuellen Brandschutzstandards entsprechen muss, versteht sich von selbst. Dass ein Haus, welches Heimat der SPD und der Arbeiterwohlfahrt ist, im Jahr 2020 frei von Barrieren sein muss, ist ebenfalls klar.
Besondere Herausforderungen ergeben sich aus dem Status des Gebäudes als Baudenkmal. Zwar sind nicht allzu viele Dinge noch im Zustand der 1930er Jahre erhalten; diejenigen, die noch da sind, gilt es jedoch in die „neue Zeit“ zu retten. Besonders wichtig ist es dabei, die Struktur des Bauwerkes und seine richtungsweisende Bauweise zu erhalten.
Aus diesen Rahmenbedingungen ergeben sich drei Ziele des Sanierungsprozesses:
- Schaffung von (Büro-)Räumen mit Optionen für die Zukunft.
- Von allen Menschen, ob mit oder ohne Einschränkungen, nutzbar.
- Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes und der Tradition des Hauses.
Natürlich muss die Fränkische Verlagsanstalt und Buchdruckerei GmbH auch auf die finanzielle Seite achten. Eine zukunftsfähige und nachhaltige Sanierung des Baudenkmales ist uns jedoch wichtiger als kurzfristiger finanzieller Ertrag.
Angelehnt an einen Satz in der Sonderausgabe der Fränkischen Tagespost zur Eröffnung des Hauses 1930 sagen wir:
»Das sanierte Haus wird solide, kein Prunkbau, sondern ein wuchtiger Zweckbau. Es wird dem Sozialen, der Demokratie und der Sozialdemokratie dienen.«
In diesem Sinne: Save the dates
- Mai 2022 Abschluss der Sanierung
- 11. bis 13.10.2030 – 100 Jahre Karl-Bröger-Haus